Eine saubere Wohnung mit Roomba Staubsaugroboter

Kämpfer gegen Staub und Schmutz

Ob man will oder nicht und trotz aller Vermeidungstaktiken, die man sich ausdenkt, damit die Wohnung möglichst nicht schmutzig wird, sammelt sich überall Staub, selbst wenn man gar nicht zu Hause ist.
Ambitionierte Hausfrauen (und Hausmänner) meinen ja, man muß jeden Tag staubwischen und beim staubsaugen und putzen sind sie kaum weniger ambitioniert.

In Vollzeit beschäftigte Personen mit wenigen Ambitionen die Wohnung “steriler als ein Krankenhaus” zu halten, haben meistens wichtigeres zu tun, als zu putzen – z.B. im Internet browsen. Aber es hilft nichts, trotz aller Bemühungen Schmutz zu vermeiden und der Fähigkeit Staub teilweise auszublenden, sammelt er sich und irgendwann wehen Staubfusseln durch das Schlafzimmer, wie Strohballen durch die Westernstadt. Hoffentlich kommt da kein (Überraschungs-)Besuch, schon gar nicht von der Schwiegermutter!

Zur Bekämpfung der Staubfusseln und damit ich mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben habe, habe ich mir vor geraumer Zeit so einen neumodischen Staubsaugroboter zugelegt – ich nenne ihn “Staubi”. Es ist ein Roomba 650 Saugroboter und meine Erfahrungen damit teile ich gerne mit euch.

Was ist ein Staubsaugroboter?

Falls ihr noch keine oder eine falsche Vorstellung von Staubsaugrobotern habt, ändern wir das erstmal. Ein Staubsaugroboter ist ein Gerät zur trockenen Bodenreinigung, geeignet sowohl für Teppichböden, als auch für glatte Böden, ähnlich dem Haupteinsatzgebiet von klassischen Staubsaugern. Er ist eher flach, meistens rund, manchmal rechteckig – wer weiß, welche Formen sich die Designer noch ausdenken – und bewegt sich selbständig auf Rädern durch den Raum. Dabei saugt und kehrt er Schmutz und Staub in einen Auffangbehälter.

Wie gut sind Saugroboter?

Eine Maschine, die für einen saugt, klingt praktisch, aber macht das ein Saugroboter auch gut? Macht der das so gut, wie man selbst?

Er macht es schon gut, aber man muß auch realistisch sein in seinen Erwartungen.
Nach der ersten Inbetriebnahme in einem eigentlich sauberen Raum, war der Staubbehälter überraschend voll. Nach einiger Zeit regelmäßigen Einsatzes, ist der Staubbehälter nach einer Runde nicht mehr so voll, wie im ersten Versuch, aber ohne Zweifel saugt er weiterhin Staub und Krümel in den Staubbehälter ein.
Wenn man ihn sich selbst überlässt, macht er schon ordentlich sauber, aber es kommt schon auch vor, daß er mal einen Krümel “übersieht”. Er fährt nach irgendwelchen “schlauen” Mustern mehr oder weniger willkürlich durch den Raum und saugt ein, was ihm in die Quere kommt, aber er geht nicht vor, wie es ein strukturierter Mensch tun würde, der an einer Ecke anfängt und dann von links nach recht und oben nach unten die gesamte Fläche des Raums einmal saugt. Ecken und Spalten sind auch nicht Staubis Stärke – man kann ihm da aber eigentlich keinen Vorwurf machen, an manche Stellen kommt er einfach bauartbedingt nicht hin.
Wenn er eine Stelle nicht gesaugt hat und man der Meinung ist, die gehört auch noch gesaugt, hat man die Option, ihn dort abzusetzen und diese Stelle saugen zu lassen, dann saugt er ein paar Minuten diese Stelle und den nähren Umkreis. Das ist z.B. auch praktisch, wenn man etwas vollgebröselt hat, z.B. Blumenerde oder Zucker verschüttet wurde.

Ich würde auch nicht sagen, daß Staubi effizient ist. Nachdem er mehr oder weniger willkürlich durch den Raum fährt, bis er keine Lust mehr hat, braucht er länger, um einen Raum zu saugen, als ein strukturierter Mensch. Mich stört das nicht, ich bin ja nicht die, die eine Stunde staubsaugen muß 😉 und meistens bin ich auch nicht da/im Raum, wenn er saugt, also werde ich auch nicht durch den “Lärm” belästigt.
Man kann es also so sagen:
Wenn man will, das was richtig gemacht wird, dann muß man es selber machen – aber dann hat man auch die Arbeit.

traditioneller Staubsauger

Saugroboter und Möbel

Wie geschrieben, fährt mein Saugroboter relativ willkürlich durch den Raum und wenn er irgendwo anstößt, fährt er in eine andere Richtung weiter, da kann man schon Angst um seine Möbel bekommen.

Bei ausreichend Licht/Kontrast erkennt der Roboter Möbel und bremst ab. Das kann man teilweise sehr deutlich sehen, z.B. wenn er in einem hellen Raum auf einen dunklen Gegenstand zufährt. Er wird dann deutlich langsamer, er fährt aber nach meiner Beobachtung dagegen – ich habe noch nicht beobachtet, daß er vorher abdreht (ich schau ihm aber auch nicht den ganzen Tag zu). Wenn kein Kontrast ist oder man ihn in völliger Dunkelheit fahren läßt, stößt er nach meiner Wahrnehmung ungebremst gegen alles. Seine “Stoßstange” gibt natürlich nach und bisher hat er keinen Schaden an meinen Möbeln gemacht. Meine Möbel sind aber auch eher robust, meine Ming-Bodenvase würde ich schon in Sicherheit bringen!

Wieviel Pflege und Wartung braucht ein Saugroboter?

Nun hat man also eine Maschine, die für einen saugt und einem damit vielleicht eine halbe Stunde saugen pro Woche spart, aber wieviel Arbeit hat man mit der Pflege des Saugroboters?
Wenn man das vernünftig angeht, macht so ein Saugroboter kaum zusätzliche Arbeit. Folgende Tätigkeiten sind in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Saugroboter bei mir angefallen:

  • Staubbehälter leeren, dauert ca. 1 Minute – das mache ich nachdem er 2-3 mal meine Wohnung gesaugt hat. Wie häufig das nötig ist, kommt natürlich darauf an, wie groß und staubig die Wohnung ist.
  • Haare und Staub aus den Rädern und Bürsten, etc. entfernen, dauert 5-10 Minuten – das mache ich etwa alle 6-8 Wochen, wenn ich denke es ist mal wieder nötig. Aus irgendeinem Grund liegen in meiner Wohnung offenbar immer viele lange Haare auf dem Boden herum, die sich um Staubis Bürsten und Räder wickeln. Wer eine Glatze oder einen superkurzen Haarschnitt hat, hat da bestimmt weniger zu tun – es sei denn er hat dafür Haustiere oder oft Gäste mit langen Haaren. Die Haare zu entfernen ist aber wirklich sehr einfach, weil man alle betroffenen Teile leicht ausbauen kann und sogar eine kleine Sicherheitsklinge für die Reinigung der Bürsten dabei war. Es ist deutlich leichter, als bei meinem traditionellen Staubsauger.
  • Staubfilter reinigen, dauert ca. 10 Minuten – das habe ich wohl auch einmal gemacht. Im Staubbehälter ist ein kleiner Filter angebracht, in dem sich mit der Zeit Staubpartikel sammeln, den kann man leicht herausnehmen und etwas reinigen oder einen neuen Filter einbauen.
Staubi von unten

Bevor man den Saugroboter losschicken kann, sollte man noch darauf achten, daß keine losen Kabel oder Fäden und Kleinteile auf dem Boden liegen, was je nach sonstiger Haushaltsführung evtl. noch etwas Aufwand ist. Bei mir liegt normalerweise nichts herum (und wenn, ist es eine gute Gelegenheit das mal (für Staubi) aufzuräumen), also habe ich damit keinen zusätzlichen Aufwand.

Natürlich kann man die Pflege des Saugroboters ambitionierter angehen und ihn nach jedem Einsatz abwischen und so reinigen, daß er ausschaut, als wäre er neu, dann braucht man sich aber auch nicht wundern, wenn man mehr Arbeit hat.

Staubsaugroboter in der Praxis

Im Alltag ist es so, daß ich Staubi programmiert habe an 2 Tagen in der Woche, während ich arbeite meine Wohnung zu saugen. Er hat ein “Versteck”/seine Ladestation so, daß ich ihn gut erreichen kann, er aber nicht ständig in meinem Blickfeld ist.
Da es in meiner Wohnung zwischen den Räumen Schwellen gibt, die Staubi nicht überwinden kann, wird er Früh in dem Raum ausgesetzt, den er saugen soll und abends ist gesaugt. In seltenen Fällen findet er ein Hindernis, von dem er sich nicht befreien kann, da gibt er dann einmalig eine verständliche Warnmeldung aus und wartet dann still auf “Rettung”.
Am Wochenende schicke ich Staubi nochmal manuell los, wo ich es für nötig halte (Küche, Flur) und wenn er fertig ist (und ich Lust habe oder es nötig erscheint), leere ich den Staubbehälter und manchmal reinige ich auch die Bürsten. Wenn ich die Bürsten gereinigt habe, darf Staubi gleich nochmal die Stelle reinigen, wo der Bürstenstaub hingefallen ist und dann darf er wieder in sein “Versteck”.
Wer mehrere Stockwerke hat, kann natürlich den Saugroboter an unterschiedlichen Tagen in unterschiedlichen Stockwerken aussetzen. Damit er keine Treppen herabstürzt und nicht unbeabsichtigt z.B. das Puzzlezimmer (mit all den kleinen Puzzleteilen auf dem Boden) saugt, gibt es auch eine elektronische Absperrung, die man aufstellen kann (die habe ich aber bisher nicht genutzt).

Bezüglich Haustieren habe ich gehört, daß diese Saugrobotern anfangs etwas skeptisch gegenüberstehen, aber sich an sie gewöhnen. Die kleinen Haustiere, wie Hamster, Meerschweinchen oder Eidechsen sollte man natürlich vor dem Saugroboter in Sicherheit bringen, die können sich wahrscheinlich nicht gegen so ein “Monster” wehren.

Er ist leiser, als mein traditioneller Staubsauger, man kann sich unterhalten, wenn er im Raum ist (wenn es sein muß), aber telefonieren während Staubi saugt, geht nicht gut.

Nachdem Staubi wie beschrieben nicht in alle Ecken und Spalten kommt, kommt alle paar Monate der traditionelle Staubsauger zum Einsatz, da kann dann auch gleich das Sofa abgesaugt werden oder die Matratze…

Was kostet ein Staubsaugroboter?

Preise ändern sich natürlich und die Hersteller haben auch unterschiedliche Preise für unterschiedliche Modelle. Den aktuellen Preis für einen Roomba könnt ihr bei Amazon sehen, mein Modell gibt es da nicht mehr. Preislich gibt es Saugroboter ab etwa 200€, man findet aber auch welche für 1000€.
Auch wenn sie preislich etwas teurer sind, will man m.E. einen Saugroboter, bei dem man einen Zeitplan eingeben kann, dann kann er ungestört saugen, während man außer Haus ist.
Es gibt auch für 20€ Produkte, die als “Staubsaugroboter” verkauft werden, das sind aber eher “Staubwischroboter”, die wohl mit einem angebrachten Vlies über den Boden wischen. Nicht zu vergleichen mit meinem Staubi!

Saugroboter ja oder nein?

Staubsaugroboter sind deutlich teurer, als traditionelle Staubsauger, da überlegt man sich schon genauer, ob sie wirklich vorteilhaft sind. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Staubi und von verschiedenen Personen (Kollegen, Bekannten, etc.) mit Saugrobotern habe ich ebenfalls gehört, daß sie sehr zufrieden sind. Andererseits habe ich auch eine Freundin, die ihren Saugroboter zurückgeschickt hat (weil sie zu viel verkleckert und sowieso putzen muß) – die konnte sich aber auch mit traditionellen Staubsaugern nie richtig anfreunden.

Staubsaugroboter brauchen eher freie Flächen, in einer kleinen Wohnung mit vielen Ecken und wenigen freien Flächen oder Langhaarteppichen und losen Kabeln, lohnt er sich wahrscheinlich nicht.

Saugroboter saugen Staub und Krümel ein, wenn die Katze kotzt oder das Kind die Spaghetti auf dem Boden verteilt, hilft ein Saugroboter nicht weiter.

In gewissen Grenzen muß man auch die “persönliche Eignung” für einen Staubsaugroboter haben. Er fährt willkürlich umher, er übersieht mal einen Krümel, manche Stellen kann er nicht erreichen und er braucht länger, als ein strukturierter Mensch, wer damit nicht leben kann, wird mit einem Staubi wahrscheinlich nicht glücklich. Natürlich darf man Ansprüche haben und die Saugroboterindustrie soll sich weiterhin bemühen bessere, effizientere, schnellere und schonender Saugroboter zu entwickeln, aber bisher muß man mit diesen Einschränkungen oder ohne Staubsaugroboter leben.

Staubi in seinem Versteck

Saugroboter sind nicht geeignet das Sofa, Stühle, die Matratze oder Vorhänge zu saugen und sie können auch keine Spinnen von der Decke oder Vogelkörner vom Tisch saugen, also wird man in jedem Fall auch einen traditionellen Staubsauger oder zumindest einen kleinen Tischstaubsauger haben wollen. So ein Staubsaugroboter ist also eher eine Ergänzung und vielleicht ein kleiner “Luxus”, für den man vielleicht nicht sein letzte Geld ausgeben will.

Hier nochmal kurz aufgelistet, was man vor der Anschaffung eines Saugroboters berücksichtigen sollte:

  • Er ist toll, weil man sich etwas Zeit spart, da man nicht mehr (so oft) staubsaugen muß
  • Die Wohnung sollte genügend freie Flächen haben, auf denen sich der Saugroboter ungehindert bewegen kann
  • Der Schmutz in der Wohnung sollte “staubsaugergeeignet” sein
  • Man sollte mit “98% sauber” glücklich sein
  • Ein Staubsaugroboter ersetzt einen traditionellen Staubsauger wahrscheinlich nicht vollständig
  • Ab und zu muß man trotz Saugroboters noch selbst putzen oder zum Staubsauger greifen
  • Staubi hat keinen Beutel, jemand der Probleme mit Hausstaub hat, hat wahrscheinlich auch Probleme, wenn er den Staubbehälter ausleert oder die Bürsten reinigt!
  • Natürlich sollte man die finanziellen Mittel übrig haben
  • Man möchte wahrscheinlich einen Saugroboter, der nach einprogrammiertem Zeitplan saugt

Wo kann man einen Saugroboter kaufen?

Wenn ihr jetzt denkt, daß ihr auch so einen Saugroboter wollt, könnt ihr natürlich in den gängigen Elektromärkten schauen oder im Internethandel.

  • iRobot – die Hersteller von Roomba
  • Roomba – ein Modell von Staubi bei Amazon.de
  • Roomba S – die Luxusvariante (zumindest was den Preis angeht)
  • RoboVac 11s – günstiger als mein Roomba 650 und die Besitzer scheinen zufrieden damit

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