Bosch Eisbereiter

Der Sommer ist in vollem Gange, eine Hitzewelle mit angenehm warmen 30° bis 40°C und dazu auch noch Ferien- und Urlaubszeit – die richtige Zeit für eine Exkursion in die Eisdiele (hier gibt’s meine Recherche zu Münchens bestem Eis). Mit all den Krisen und Knappheiten und der Inflation ist der Preis für die Kugel Eis allerdings “sprunghaft” gestiegen, von den jährlichen 10 Cent plus pro Kugel auf ca. 2 € pro Kugel…dann vielleicht doch nur Saft einfrieren und Wassereis essen? Oder endlich selbst in die Eisproduktion einsteigen?

Was ist ein Eisbereiter?

Ein Eisbereiter ist ein Gerät, mit dem man Speiseeis herstellen kann – wie der Name schon sagt. Damit Eis cremig wird und nicht ein “kristallierter” Block (wie ein Eiswürfel), ist die zu gefrierende Masse häufig durchzurühren, während des Einfrierens. Man kann das manuell machen und ca. alle halbe Stunde die Eismasse aus dem Gefrierfach nehmen, durchrühren, um die Eiskristalle zu zerstören und wieder einfrieren, bis man die gewünschte Konsistenz (halbwegs) erreicht hat. Das klingt aufwendig, ist aufwendig und das Ergebnis ist “mittel” (zumindest für den Normalsterblichen, der das Eisrühren eigentlich minimieren will). Eine Eismaschine nimmt diese Arbeit ab. Sie kühlt die Masse herunter und rührt sie gleichzeitig. Im Prinzip gibt es dazu zwei Systeme:

  • mit Kühlakku: Der wird vorher im Gefrierfach eingefroren und gibt dann bei der Eisherstellung während des Rührens die Kälte an die Masse ab, bis sie Eis geworden ist.
  • mit Kompressor: Hier kann das Gerät selbst kühlen, wie ein eigenes kleines Gefrierfach. Es wird gerührt und gleichzeitig die Kälte “erzeugt”, vorheriges einfrieren ist nicht erforderlich.

Beide Systeme haben natürlich Vor- und Nachteile.

Mit KühlakkuMit Kompressor
Beansprucht Platz im Gefrierfach, damit er gefroren und einsatzbereit istAbmessungen i.A. größer, benötigt mehr Platz im Schrank
Gefrierfach mit ausreichend Kühlkraft nötig
günstigerüblicherweise teurer
Nach jedem Einsatz ca. 1 Tag WartezeitMehrere Eisproduktionen nacheinander möglich
Vor- und Nachteile der Eisbereiter-Systeme

Braucht man einen Eisbereiter wirklich?

Selbstverständlich nicht. Damals “vor’m Krieg”… gab’s zwar auch schon Eis (wie die Wikipedia weiß), aber eure Großeltern sind vermutlich auch ohne Eisbereiter groß geworden – möglicherweise aber auch ohne Waschmaschine…
Unabhängig von den Zuständen früher und der Waschmaschinensituation eurer Großeltern, kann man wohl keine dringende Notwendigkeit eines Eisbereiters in jedem Haushalt erkennen. Auch wenn die Verbreitung von Eismaschinen für den Hausgebrauch sicher zugenommen hat, zählt ein Eisbereiter m.E. weiterhin nicht zu den Geräten für den vollständigen Haushalt, sondern fällt in die Kategorie Luxus.

Der Eisbereiter zur Bosch MUM 5

Bekanntermaßen habe ich eine Bosch MUM 5 Küchenmaschine und Bosch hat den “Trend” zur Eisbereitung erkannt und ein entsprechendes Zubehörteil auf den Markt gebracht. Mein “wissenschaftlicher Forschungsdrang” hat mich bei passender Gelegenheit dazu gebracht selbiges herbeizuwünschen und mich in der Eisherstellung zu versuchen.

Der Bosch Eisbereiter für die MUM 5 funktioniert mit einem Kühlakku, wird also vorgekühlt und zum Rühren in die Küchenmaschine eingesetzt.

Für die anderen Modelle der Bosch Küchenmaschine gibt es ebenfalls Eisbereiter als Zubehörteil, die sich wohl v.a. in der Einspannung am Gerät unterscheiden (z.B. ist die Einfassung für Schüsseln bei der MUM 4 und MUM 5 zueinander nicht kompatibel).

Der Eisbereiter im Einsatz

Wie klappt das nun mit dem Eis? Überraschend einfach.
Zunächst wird der Eisbehälter eingefroren – mind. 18 Stunden bei -18°C (meiner lagert immer im Gefrierfach, wie es empfohlen ist, somit ist er immer einsatzbereit – und nimmt keinen Platz im Schrank weg). Man benötigt dazu allerdings ein vernünftiges Gefrierfach, Kühlschränke, die nur ein “Eiswürfelfach” haben, sind nicht geeignet. So einen hatte ich zu Studienzeiten, da ist ein gefrorenes Eis nicht gefroren geblieben.

Man bereitet die Eismasse vor, die üblicherweise entweder auf Sahne und/oder Milch (und Zucker) basiert, angereichert mit Schokolade, Früchten und ähnlichem oder die als Fruchteis nur auf Früchten (und Zucker) basiert. Einige einfache Rezepte sind in der Anleitung enthalten, aber natürlich darf man auch kreativ sein und kann andere Rezepte ausprobieren.
Die beigefügten Rezepte sind für ca. 4 Personen angegeben und der Eisbereiter kann ca. 500ml verarbeiten. Skalieren kann man die Rezepte nicht gut. Man benötigt eine Mindestmenge, damit die Masse gut gerührt werden kann und nicht nur am Rand festfriert. Umgekehrt hat der Eisbehälter selbst auch nur ein beschränktes Fassungsvermögen. Natürlich kann man zu viel Eis einfach in einen Behälter umfüllen und einfrieren oder auf Vorrat herstellen, wenn man mehr als 3-4 Personen verköstigen will.
Wenn man Rezepte aus anderen Quellen ausprobiert, ist es ggf. nötig die Mengen entsprechend anzupassen.

Die Eismasse wird dann mindestens auf Raumtemperatur heruntergekühlt (wenn sie z.B. zum Schmelzen von Schokolade erwärmt wurde) oder auf Kühlschranktemperatur, damit dem Kühlakku nicht unnötig viel Kälte entzogen wird.

Anschließend wird der Kühlbehälter aus dem Gefrierfach genommen, in die Halterung gesetzt und in die Küchenmaschine “eingespannt”. Der zugehörige Rührer wird eingesetzt, die Abdeckund aufgelegt und der Rührarm auf den Rührer abgesenkt. Das ist der schwierigste Teil und etwas “fummelig”, im Gegensatz zu den Teigrührern, die in den Rührarm eingesteckt und dann abgesenkt werden, ist beim Eisbereiter treffsichere Positionierung des Eisrührers im Kühlbehälter erforderlich.

Nächster Schritt: Küchenmaschine auf Stufe 1 einschalten. Dann dreht sich der Rührer und die Eismasse wird beim einfüllen nicht sofort am Kühlbehälter festfrieren.

Jetzt wird die Eismasse langsam in den laufenden Eisbereiter gefüllt und ca. 20 Minuten später ist die Masse zu Eis gefroren und der Rührer kommt nicht mehr durch. Dann sofort die Küschenmaschine ausschalten, damit nichts bricht und den Rührer aus dem Eis entfernen (damit er nicht einfriert).

Das Eis ist damit fertig und kann aus dem Eisbereiter enfternt und verzehrt werden.

Es ist Eis und schmeckt

Der Eisbereiter ist dann noch sehr kalt (aus meiner Erfahrung) und das Eis wird noch etwas fester. Man sollte es zeitnah aus dem Eisbereiter umfüllen, damit es nicht festfriert und nur noch schwer herausgeht.
Ist das Eis aus dem Eisbereiter entfernt schmilzt es leider relativ schnell wieder, man will da nicht herumtrödeln mit dem Verzehr. Man kann das Eis aber natürlich bis zum Verzehr (kurz) in das Gefrierfach stellen oder die Schüsseln vorher kühlen.

Die beigefügten Rezepte sind für den direkten Verzehr (“perfekte Konsistenz bei wenigen Minusgraden”) ausgerichtet, wenn man das Eis “auf Vorrat” einfrieren will, sollte man es vor dem Servieren im Kühlschrank etwas antauen lassen oder die Rezeptur auf “perfekte Konsistenz bei ca. -18°C” anpassen.

Insgesamt geht die Eisherstellung mit dem Bosch Eisbereiter ziemlich schnell und einfach. Ich war fast schon überrascht wie gut und problemlos es funktioniert hat und geschmeckt hat es auch sehr gut.

Wie geht die Reinigung des Eisbereiters?

Die Eiszubereitung geht schnell, da hat niemand Lust danach Stunden mit der Reinigung des Eisbereiters zu tun zu haben. Ein Glück geht auch die Reinigung unproblematisch. Abgesehen von dem Kühlbehälter, darf lt. Hersteller alles in den Geschirrspüler, aber auch ohne Geschirrspüler sind die Teile leicht abzuspülen – ohne schwer zugängliche Ecken und Ritzen. Der Kühlbehälter ist direkt nach der Zubereitung noch sehr kalt, wodurch kleine Wassermengen an der Innenseite gefrieren, das ist eigentlich die einzige Herausforderung bei der Reinigung.

Lohnt sich der Eisbereiter?

Ob er sich lohnt ist nicht so einfach zu sagen – wie bei allen “Luxusgütern”.

Aus finanzieller Sicht lohnt sich der Eisbereiter (im Gegensatz zur Eisdiele) für Personen, die häufig Eis essen. Bei ca. 2 Euro pro Kugel in der Eisdiele und einem Anschaffungspreis für den Eisbereiter von ca. 80 € (ohne Berücksichtigung der Kosten für Zutaten, etc. – grob geschätzt ca. 2-3€ pro “Ladung”) sind das 40 Eisdielen-Kugeln. Zwei Kugeln pro Eis bei vier Eisessern – nach 5 Besuchen in der Eisdiele hat sich der Eisbereiter fast amortisiert.

Man kann innerhalb von etwa einer Stunde ein leckeres Eis im Eisbereiter herstellen, das ist ein Aufwand, der sich in Grenzen hält. Ob man die Muse dazu hat ist natürlich eine andere Frage, ähnlich der Frage, ob man das Pizza selbst zubereitet.

Im Hinblick auf Geschmack und Qualität des Eis hat man bei eigener Herstellung die volle Kontrolle. Keine fragwürdigen Zutaten, bei denen man gar nicht weiß, was das ist. Höchstens künstliche Aromastoffe, die man selbst ausgewählt hat. Man kann die Sorte haben, die man schon immer wollte – Cappuccino-Twix – warum nicht? Erdbeer-grüner-Tee… wenn du es denken kannst, kannst du es vermutlich auch bekommen (außer Schlumpfeis). Und natürlich hört man auch von schlechten Eisdielen, die überhaupt keine Konkurrenz zur eigenen Herstellung sind…

Was die Qualität des Bosch Eisbereiters angeht, habe ich keine Kritik und bin bisher sehr zufrieden damit. Sicher gibt es auch Personen, die andere Ansprüche an einen Eisbereiter haben. Der Bosch Eisbereiter ist wahrscheinlich nichts für den Profi und auch nichts für die Massenproduktion von Eis daheim, aber der Hobby-Eismacher zuhause (der schon eine MUM-Küchenmaschine hat) kann damit schon sein Vergnügen haben.

Insgesamt erfüllt er meine Ansprüche:

  • Einfach in der Handhabung
  • Einfache Herstellung von gutem Eis
  • Für gelegentliche Eisherstellung “aus Spaß”
  • Preislich im Rahmen

und ich würde sagen, er “lohnt” sich für mich.


Wer also ähnliche Ansprüche hat, schon immer mal daran gedacht hat Eis selbst herzustellen und auch noch eine MUM Küchenmaschine zur Verfügung hat, dem kann ich diesen Eisbereiter empfehlen.

Wo bekommt man den Eisbereiter?

Ihr habt das nötige Kleingeld und wollt jetzt auch endlich selbst Eis machen, ihr fragt euch noch, wo ihr so einen tollen Eisbereiter herbekommen könnt? Da helfe ich doch gerne mit ein paar Amazon-Links weiter (wenn ihr nicht ins traditionelle Kaufhaus (z.B. Kaufhof oder Saturn) gehen wollt):

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