Küchenzubehör für den “vollständigen” Haushalt

Mit der Grundausstattung an Küchenzubehör und etwas kreativer Problemlösungskompetenz, ist man für den Anfang gerüstet. Es gibt jedoch noch viele weitere Küchenutensilien, die mittelfristig in keinem (vollständigen) Haushalt fehlen sollten.
Mancher mag das Eine oder Andere für überflüssig halten, wer es z.B. ablehnt zu backen, wir wahrscheinlich auch ohne Kuchenform auskommen, im Allgemeinen sind es jedoch Küchenutensilien, die doch immer wieder hilfreich sind und die Möglichkeiten des (Zwangs-)Hobbykochs erweitern.


Andererseits erhebt die Aufzählung auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sicher hat irgendwer in der weiten Welt einen Gegenstand, den er ständig in seiner Küche verwendet, der hier nicht enthalten ist. Versteht die nachfolgende Liste daher bitte mehr als Inspiration oder Gedankenstütze, welche Dinge ihr euch bei passender Gelegenheit in den nächsten Monaten noch zulegen oder vielleicht vom Onkel zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenken lassen wollt.

  • Rührschüsseln – Die zählen fast schon zur Grundausstattung, aber man kann auch ohne Schüsseln kochen. Ohne Schüsseln zu backen geht dagegen eher schlecht und um Sahne zu schlagen oder eine Creme für’s Dessert zuzubereiten braucht man sie auch.
    Verbreitet sind Schüsseln aus Kunststoff oder Edelstahl. Ich finde Edelstahlschüsseln hübscher und sie verfärben nicht, wenn man z.B. geschnittene gelbe Rüben darin verarbeitet, aber auch gute Kunststoffschüsseln finden bei mir Verwendung. Wie bei allen Utensilien, die häufig verwendet werden, solltet ihr auch hier auf Qualität achten – sonst finden die Schüsseln bald beste Verwendung als Sandspielzeug für die Kleinen.
    Benötigen werdet ihr eine hohe, schmale Rührschüssel, z.B. um Sahne zu schlagen und eine größere Schüssel um Teige zu rühren. Oft muß man Eiweiß gesondert steif schlagen oder einen Teil der Zutaten gesondert vorbereiten, daher ist eine zweite größere Schüssel ratsam. Es ist also nicht verkehrt gleiche einen Satz Schüsseln zu kaufen.
    Eine einfache Edelstahlschüssel ohne Gummiboden und in Topfgröße ist praktisch, wenn man etwas über einem heißen Wasserbad rühren muß.
  • Schmelztöpfchen – Schokolade kann man gut in einer Schüssel über dem Wasserbad schmelzen, es geht aber besser in speziellen Schmelztöpfchen, die man über den Topf einhängen kann – sie decken den Topf dann nicht ganz ab. Außerdem haben sie einen Griff, der nicht heiß wird, was die Handhabung erleichtert. Schokolade schmelzen geht darin gut und ist meine bevorzugte Methode, wenn man aber Eier oder größere Mengen über dem Wasserbad rühren muß, sind sie zu klein und man muß doch auf die Edelstahlschüssel zurückgreifen.
  • KuchenformSpringform, Kastenform oder Gugelhupfform – Wer keine Kuchenform hat, kann immernoch Blechkuchen backen, wer aber öfters mal backt und Abwechslung in seinen Kuchen möchte, der wird sich eine Form zulegen wollen. Die Formen gibt es in unterschiedlichen Größen, so kann man mit einer kleinen Springform eine Torte backen (ca. halbes normales Rezept), die man zu zweit am Wochenende “vernichten” kann ohne danach nie wieder Kuchen sehen zu wollen, mit “normal” großen Kuchenformen versorgt man Familie und Gäste oder auch die Kollegen bei passender Gelegenheit.
    Für den Anfang will man sich wahrscheinlich auf die klassischen Formen konzentrieren, Herzform, Sternform, Häschen, Einhorn und was es sonst noch gibt, kann man sich zulegen, wenn der konkrete Bedarf da ist.
    Mir sind die antihaftbeschichteten Kuchenformen sympathischer, als die aus Silikon, wobei man den Kuchen im Zweifel wahrscheinlich leichter aus einer biegbaren Silikonform befreien könnte.
  • Meßbecher – den wird man in seiner Kochlaufbahn auch immer mal brauchen. Ich empfehle einen durchsichtigen, bei dem man die Skala gut ablesen kann und neben einer metrischen Skala, wie wir sie in deutschen Kochrezepten verwenden, ist mit dem Internet, der Globalisierung und englischen Kochrezepten auch ein Skala mit Cup-Maßen manchmal ganz praktisch.
    Viele Meßbecher haben auch noch eine Skala für bestimmte Zutaten, z.B. Mehl und Zucker – ich habe die bisher nicht gebraucht, aber ich habe auch eine Küchenwaage…
  • Küchenwaage – In deutschen Backrezepten werden die Mengen meistens in Gramm angegeben (und Milliliter kann man auch ungefähr in Gramm umrechnen und muß so nicht den Meßbecher “einsauen”), daher empfiehlt es sich eine Küchenwaage zu haben. Sie sollte auch eine Tara-/Zuwiegefunktion haben – sonst müßt ihr rechnen.
  • Handrührgerät – Teig zu rühren oder Sahne zu schlagen geht unter Zuhilfenahme des elektrischen Stroms einfach bequemer. Mein Handrührgerät leistet mir seit langem gute Dienste für Kuchen, Sahne, Mehlspeisen und Desserts und auch der zugehörige Pürierstab bekommt manchmal seinen Einsatz. Es wiegt nicht viel und nimmt nicht viel Platz weg (im Gegensatz zu einer Küchenmaschine, z.B.) und hat sich bewährt.
  • Auflaufform – Geeignet für Aufläufe wie z.B. Lasagne, Cannelloni, Kartoffelgratin, aber auch für Fleischgerichte, die im Ofen zubereitet werden und zur Zubereitung von Desserts, wie z.B. Tiramisu. Wenn ihr meistens für 1-2 Personen kocht, nehmt lieber ein bis zwei kleinere Auflaufformen, als eine in Familiengröße, denn sonst geht euer kleiner Auflauf in der großen Form verloren. Außerdem wollt ihr eine Form mit Griffen, damit ihr sie gut und sicher aus dem heißen Backofen bekommt.
    Eine Glasform paßt zwar zu allem, allerdings sieht man da jeden Wasserfleck drauf, was den Koch vielleicht stört – oder auch nicht. Ich habe 2 kleine Pyrex-Formen aus Glas, mit denen bin ich zufrieden, man darf sie aber nicht auf heiße Herdplatten stellen.
  • Milchaufschäumer – Für den Cappuccinotrinker ist der Milchaufschäumer ungefähr so wichtig wie die Kaffeemaschine, die ich unter Grundausstattung aufgelistet habe. Wer sich seinen Cappuccino selbst macht, wird selbst erkennen, wie zeitnah er einen Milchaufschäumer benötigt, wer sich selbst keinen Cappuccino zubereitet, braucht ihn m.E. nicht als eines der ersten Utensilien.
    Ich habe diesen Milchaufschäumer selbst und bin damit sehr zufrieden. Man kann sich damit auch heißen oder kalten Kakao machen, ein bis zwei Becher Glühwein, sogar für die Zubereitung von Panna Cotta kann man ihn verwenden – wobei das im Garantiefall vielleicht als Zweckentfremdung gesehen wird.
  • Küchentimer – Wozu denn das? Mein Handy hat doch einen Timer? Gutes Argument. Ein Küchentimer ist aber meistens schneller eingestellt, ihr habt ihn besser im Blick und könnt so schnell erkennen, wie lange es noch dauert und ihr müßt nicht mit schmierigen, fettigen Kochfingern den Touchscreen eures Smartphones anfassen, bei dem ihr im normalen Gebrauch schon kaum gegen die Fingerabdrücke ankommt.
    Es gibt analoge und digitale Küchentimer. Digitale kann man genauer einstellen und der Alarm (Piepen) geht länger. Analoge lassen sich dafür meist schneller mit einer Drehung einstellen, geben aber oft nur ein kurzes Rasseln von sich. Digitale haben außerdem eine Batterie, die irgendwann leer ist, das dauert aber normalerweise Jahre und ist daher nicht wirklich wichtig.
    Ein magnetischer Küchentimer hat den Vorteil, daß man ihn am Kühlschrank befestigen kann und er so nicht im Weg ist, Küchentimer zum hinstellen gibt es dafür in vielen verschiedenen, teilweise lustigen Motiven.
  • Fleischzange/Küchenzange – Gut geeignet um Fleisch und Bratwürste zu wenden, Spaghetti aus dem Kochtopf zu fischen und Creme Brulée-Formen aus dem Wasserbad zu heben.
  • Wetzstahl – Nachdem ihr so ein schönes großes, scharfes Kochmesser habt, könnt ihr auch ein Wetzstahl gebrauchen, mit dem ihr euer Messer scharf halten könnt.
  • Pfannenwender – Meinen Pfannenwender verwende ich oft, um umzurühren, er dient mir Pfannkuchen zu wenden und um Lasagne oder Pizza zu servieren. Früher hatte ich einen aus einem weichen Kunststoff der hat sich leider umgebogen, wenn ich etwas schwereres heben wollte und es haben sich nach einiger Zeit Plastikfäden gelöst – die will man ja nun nicht im Essen. Ich rate euch daher zu einem soliden Pfannenwender.
  • Spachtel und Küchenpinsel – Ein Silikon-Küchenpinsel verliert keine Borsten in der Kuchenform oder der Glasur, daher bevorzuge ich ihn gegenüber traditionellen Pinseln mit Borsten.
    Mit dem Teigspachtel bekommt man flüssige Teige und Cremes leichter und sauberer aus der Schüssel, als mit einem Löffel.
  • Nudelsieb – Für Nudeln verwende ich mein Nudelsieb normalerweise nicht, aber wenn man Spätzle abgießen, Obst abtropfen oder Salat waschen will, dann bewährt es sich schon.
    Zur besseren Aufbewahrung ist ein faltbares Sieb vorteilhaft, es nimmt gefaltet wirklich nur wenig Platz weg und kann leicht neben anderen Deckeln oder an einer Seite in Schub oder Schrank aufgehoben werden.
  • Haushaltsschere – Die meisten Verpackungen lassen sich von Hand öffnen und zur Not ist in der Küche ein (großes, scharfes) Messer nicht weit, aber eine Haushaltsschere ist schon praktisch, z.B. um Kräuter abzuschneiden oder wehrhafte Verpackungen zu öffnen. Und warum nicht ein Luxusmodell wie es die oberen Zehntausend haben? Es gibt aber auch günstigere Scheren, mit denen kann man auch schneiden.
  • Eisportionierer – Ein fehlender Eisportionierer hat mich früher nicht davon abgehalten ein Eis zu essen, mit einem normalen Löffel kann man sich auch Eis in eine Schüssel löffeln. Mit einem soliden Eisportionierer riskiert man aber nicht, seine guten Löffel zu verbiegen, die Kugeln werden gleichmäßiger und es hat auch mehr Stil.
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